Zeit der Transformation

Von: Stefan Andromis Herbert – Datum: 16.02.2021

Ihr Lieben,

wer dachte, das vergangene Jahr war schon heftig, der wird wohl gerade eines Besseren belehrt. Allerdings ist uns aus den geistigen Ebenen prophezeit worden, dass uns dieses Jahr noch viel abverlangen wird. So darf ich mich im Moment mit einer heftigen Wut auseinandersetzen, ausgelöst durch ein aus meiner Sicht immer irrationaleres Verhalten der Politik. Beispiele hierfür sind die für mich panikartig eingeführten Grenzkontrollen, der weiterhin bestehende Online-Unterricht für Schüler, die seit über drei Monaten geschlossenen Restaurants, Kinos, Schwimmbäder und anderen Geschäfte oder Einrichtungen.

Nebenbei befinden wir uns bereits seit 11 Monaten in einer Situation des Social Distancing und der Einschränkung von Freiheitsrechten, wie Reisefreiheit und Kontaktfreiheit ohne kulturelle Teilhabe an Theatern, Konzerten und anderen Großveranstaltungen. Am Anfang war es für mich als eine vorübergehende Phase noch nachvollziehbar. Doch zwischenzeitlich scheint es zu einem Dauerzustand zu werden, der bald mehr gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Schaden anrichtet, als das Coronavirus selbst.

Es wird zwar gesagt, dies sei alles alternativlos und wird mit dem Risiko vor einer immer gefährlicheren Ausbreitung von Mutationen begründet. Doch gibt es aus meiner Sicht immer andere Wege, wenn man offen dafür ist. Es macht mir zudem die Hilflosigkeit und Ohnmacht der Politik noch deutlicher und betätigt mir meine bisherige Sichtweise, dass die Krise durch Maßnahmen von Abspaltung und Separation nicht wirklich zu lösen ist. Zudem scheint die Politik aus meiner Sicht mehr auf Epidemiologen zu hören, als auf Psychologen, Ethiker und Staatsrechtler.

Meine Herausforderung in dieser Zeit besteht deshalb darin, ruhig und gelassen zu bleiben. Das gelingt mir nur teilweise, denn immer wieder wird mir die bereits genannte Wut bewusst. Doch ich sehe dies als wertvoll an, denn so kann ich mich mit dem auseinandersetzen, was ich bisher nicht gesehen hatte. Damit möchte ich Euch auch dazu anregen, all die Emotionen wie Wut, Ärger und Zorn, Hilflosigkeit und Ohnmacht, und Gefühle von Ungerechtigkeit, die in Euch in dieser Zeit hochkochen, jetzt unvoreingenommen wahrzunehmen, wertzuschätzen und zu transformieren in Lieben, Achtsamkeit, Dankbarkeit und Mitgefühl.

Sie sind unsere wahren Schätze und durch sie wachsen wir innerlich an dieser äußeren Krise und schaffen die notwendige Grundlage in uns für den erlösenden Wandel in der Welt, in der wir leben. Dazu bitte ich Euch zudem, in das innere Vertrauen zu gehen, dass alles, was geschieht seinen Sinn hat, somit nichts schief läuft und letztendlich alles gut werden wird.

Herzliche Grüße und Euch eine erfolgreiche Zeit der Transformation,

Stefan Andromis Herbert

Nachtrag vom 21.02.2021

In den vergangenen Jahren hatte ich selten Situationen erlebt, in denen ich so wütend geworden bin, wie in dem obigen Beitrag beschrieben. Darum habe ich mich mit dieser Emotion die letzten Tage näher befasst. Emotionen sind für mich oft ineinander verschachtelt. Als ich mir meine Wut anschaute, habe ich darunter eine Frustration wahrgenommen und noch weiter tiefer ein Enttäuschung. Die Ursache waren Erwartungen in den vergangenen Wochen, dass der Lockdown bald wieder aufgehoben wird. Doch da hatte ich mich ge-täuscht.

Unter der Enttäuschung verbarg sich die eigentliche seelische Wunde, mein Bedürfnis nach Freiheit. Ich bin schon immer ein freiheitsliebender Mensch gewesen, doch hatte ich mich in meiner Kindheit eher eingeengt gefühlt und konnte dieses Bedürfnis nicht ausleben. Als ich nun erkannte, dass unsere Freiheit wohl noch länger durch die Maßnahmen begrenzt sein wird, wurde die Verletzung wieder ausgelöst und zeigte sich in der Wut. Dies war sehr wichtig, denn bisher hatte ich mich mit meinem Freiheitsbedürfnis nicht so intensiv beschäftigt und konnte es jetzt nachholen. Darüber bin ich sehr dankbar.

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