Weihnachtsbotschaft 2022

Von: Stefan Andromis Herbert
Datum: 24.11.2022

Weihnachten ist nicht nur das Fest der Liebe, es ist auch das Fest der Familie. In dieser Zeit kommen traditionell die Familien zusammen, um dieses schönste Fest des Jahres gemeinsam zu feiern. Die beiden durch die Pandemie beeinflussten Weihnachtsfeste waren allerdings für viele Familien schwierig, weil man sich nicht wie bisher besuchen konnte oder mochte.

Gerade das vergangenen Jahr 2021 war bei vielen Familien belastet durch die Impf-Problematik, dessen gesellschaftliche Spaltkraft sich auch auf dieses Fest auswirkte. Geimpfte Menschen hatten Angst sich anzustecken und wollten nicht mit Ungeimpften zusammen feiern. Die Ungeimpften fühlten sich dadurch ausgegrenzt oder verstoßen und wurden gar damit konfrontiert, eine Gefährdung für ihre Familien oder Freunde zu sein.

Ich hörte auch von dem Satz „Wir sind doch eine Familie, warum lässt Du Dich nicht impfen wie wir?“ Für mich bedeutet Familie nicht, dass alle das gleiche denken oder tun müssen, sondern das jedes Mitglied so akzeptiert und respektiert wird, wie er oder sie ist oder sich verhält. Dies gehört für mich auch ganz wesentlich zur christlichen Botschaft, in der jeder Mensch ein wertvolles und geliebtes Kind Gottes ist, gleich was jemand bisher getan hat, woher man kommt oder wohin man geht.

Doch ist dies nicht wirklich neu, denn Familienkonflikte hat es schon immer gegeben, wenn Geschwister oder eigene Kinder andere Wege gegangen sind und sich damit von bisherigen familiären Lebensvorstellungen verabschiedet haben. Ich finde das auch wichtig, weil durch die Auseinandersetzung mit diesen zuerst fremden und vielleicht bedrohlich wirkenden Sichtweisen eine Veränderung des eigenen Standpunktes stattfinden und damit auch eine persönliche Weiterentwicklung geschehen kann.

Die Impf-Problematik ist damit aus meiner Sicht nichts Böses gewesen, die Unfrieden in bisher harmonische Familien gebracht hat, sondern sie vermochte die bisherigen Familienbeziehungen auf eine bewusstere Ebene zu heben. Dadurch kann ein noch tieferes Verständnis entstehen und schafft die Möglichkeit noch offener und wahrhaftiger miteinander umzugehen.

So betrachtet kann das Weihnachtsfest in diesem Jahr jene Wunden heilen, welche im vergangenen Jahr aufgebrochen sind. Diese Wunden sind für mich nicht erst während der Pandemie entstanden, sondern es gab sie bereits vorher. Sie waren den Beteiligten nur bisher nicht in dem Maße bewusst. Durch die Akzeptanz dessen, was bisher nicht angenommen werden konnte, vermag man zu einer bedingungslosen Liebe zu finden, welche die Basis ist für unser Zusammenleben in der Neuen Zeit oder auf der Neuen Erde. Das betrifft nicht nur Familien, sondern auch Partnerschaften und Gruppen aller Art.

Doch kann dies nur durch Selbstliebe geschehen, also die Art und Weise, wie liebevoll und achtsam wir mit uns selbst umgehen. Somit sind die Konflikte, die wir mit unseren Mitmenschen im Außen erleben, ein Spiegel für bisher verdrängte Bewusstseinsaspekte, die, wenn sie erkannt und angenommen werden, sich in unsere innere Stärke und unser inneres Licht wandeln. Und je mehr wir diese für uns annehmen und in uns erstrahlen lassen, mit desto mehr Liebe und Verbundenheit vermögen wir unseren Nächsten zu begegnen.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine besinnliche Adventszeit, ein friedliches und freudiges Weihnachtsfest und einen guten Start in ein glückliches und erfülltes Jahr 2023.

Herzliche Grüße
Stefan Andromis Herbert

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