Die Würde des Menschen
Von: Stefan Andromis Herbert – Datum: 09.11.2021
Vor zwei Jahren hätte ich nicht für möglich gehalten, dass es notwendig sein könnte, auf die allumfassende Würde eines jeden Menschen hinzuweisen. Doch seit diesem Sommer nehme ich immer deutlicher eine Spaltung unserer Gesellschaft wahr zwischen jene, die sich gegen das Coronavirus impfen ließen und andere, welches dies bisher nicht getan haben. Dabei werden letztere als eine existenzielle Bedrohung gesehen und mit 2G-Regelungen vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen.
Durch dieses Verhalten wird die Würde eines nicht geimpften Menschen für mich nicht mehr geachtet. In einem freien Land sollte zudem jeder die freie Wahl haben, ob er sich impfen lässt oder nicht, ohne politischen Druck oder gesellschaftliche Nachteile hinnehmen zu müssen. Deshalb scheint es mir, dass wir in diesem Land nicht mehr frei sind und der Artikel 1 unseres Grundgesetzes nicht mehr geachtet wird. Hier zur Erinnerung:
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
Doch ist dies für mich nur ein rein irdisches Phänomen. Aus spiritueller Sicht ist jeder Mensch Teil eines großen göttlichen Ganzen, weshalb wir alle als geistige Wesen miteinander tief verbunden sind. Hier gibt es deshalb weder Verurteilung noch Schuld, Bedrohungen oder Unterdrückung und alle Wesenheiten sind gleich wertvoll, gleich geliebt und werden gleich gewürdigt. Dies ist der Urzustand der Schöpfung und nur weil wir hier auf der Erde in einer Welt der Dualität oder der Getrenntheit leben, erfahren wir diese Spaltung mit all seinen konfliktreichen und leidvollen Konsequenzen.
Ursächlich wird dieser Konflikt für mich zwar durch die Politik und die Medien getrieben, doch das ist nicht entscheidend. Wesentlicher ist mir, dass sie in der Bevölkerung einen fruchtbaren Boden gefunden hat und sich deshalb ausbreiten kann. Der bisherige Höhepunkt sind für mich Weihnachtsmärkte mit 2G-Regelung, wie sie in meiner Region geplant sind, was völlig dem Geist dieses christlichen Festes der Nächstenliebe widerspricht. Vielleicht entsteht hieraus auch der entscheidende Moment, an dem mehr Menschen erkennen, in was für einer surrealen Situation wir uns gesellschaftlich verrannt haben.
In dieser Zeit des Bewusstseinswandels geschieht das alles natürlich nicht zufällig, denn so macht sie uns auf dieses universale Gesetz der umfassende Würde und Liebe aufmerksam. Das ist notwendig, damit wir lernen, jedem Mitmenschen unser bedingungsloses Mitgefühl, die Wertschätzung und auch unsere volle Achtung zukommen lassen. Erst dann erheben wir uns in jenes umfassendes Sein, welches uns ermöglichst, diese Welt wahrhaftig zu jenem besseren Ort zu machen, den wir uns tief in unseren Herzen wünschen.