Königreich der Himmel

Produktion: USA 2005

Regie: Ridley Scott

Hauptdarsteller:
Eva Green
Liam Neeson
Orlando Bloom

Inhalt

Der junge Hufschmied Balian erlebt in Frankreich des Jahres 1186 einen tragischen Schicksalsschlag, als sein Sohn stirbt, seine Frau an diesem Unglück zerbricht und sich das Leben nimmt. Er zweifelt an sich selber und an Gott und glaubt, von ihm verlassen worden zu sein.

In dieser Situation begegnet er dem angesehenen Baron und Kreuzritter Godfrey von Ibelin. Dieser offenbart Balian, dass er sein Vater sei und bittet ihn, mit ins Heilige Land zu reisen, wo er dem christlichen König Balduin IV von Jerusalem dient. Auf der Reise dorthin stirbt der Vater und vermacht seinem Sohn dessen Land und Adelstitel. Obwohl in einfachen Verhältnissen aufgewachsen, findet er durch die Annahme der Ritterwürde zu mehr Selbstbewusstsein, was ihn auf seine schwierige Aufgabe vorbereitet, Jerusalem vor den moslemischen Sarazenen zu verteidigen.

Spirituelle Botschaft

Königreich der Himmel ist ein Film, der uns beim Zuschauen tief in unserer Seele und in unserem Herzen berührt. Er vermittelt anschaulich das Leben als Tempelritter, der damit verbundenen Ehre und dem Stolz, aber auch der entsprechenden Verantwortung. Ritter sein, heißt da einerseits seinem König oder Herrn gegenüber loyal zu sein und ihm bedingungslos bis in den Tod zu dienen, aber auch gleichzeitig sich selber gegenüber wahrhaftig zu bleiben und sich nicht zu verleugnen.

Balian wächst durch seine Ernennung zum Ritter zu einem besseren Menschen, weil ihn dieser Schwur erhebt und zu einem Mann mit einer würdigen Vision und einer Aufgabe macht. Als er im Laufe des Filmes alleine vor der Verantwortung steht, das Volk in der Stadt Jerusalem mit nur einer handvoll nicht zum Kampf ausgebildeter Männern zu verteidigen, da ernennt er ohne zu zögern alle anwesende Männer selber zu Rittern und berührt damit auch in ihnen etwas, das sie für ihre Heimat tapfer und furchtlos kämpfen lässt.

Aus meiner Sicht erweckt Balian in seinen Männern eine Kraft, die ganz tief in unserem Herzen verborgen ist und beschrieben wird mit unserem Inneren Licht, der göttlichen Essenz oder der Christus-Kraft in uns. Dann sind wir in der Verbindung mit unserem Seelen-Selbst oder unserem höheren Geistbewusstsein und fühlen, wie die göttliche Macht uns durchströmt. In diesem Moment sind wir ganz wir Selbst, fokussiert auf das Hier und Jetzt und wirken durch unsere Taten. Und das ist sicherlich genau jenes Gefühl, was uns an allen Ritter-Sagen so fasziniert, anfangen mit König Artus Tafelrunde bis hin zu den Jedi-Ritter aus George Lucas Star Wars.

In seiner Rolle als Kreuzritter wächst Balian über sich hinaus, weil ihm auf seinen Weg mitgegebene spirituelle Wahrheiten leiten, wie der Gedanke der „Eigenverantwortung“. So lernt er, nicht blind einen weltlichen Herrn (hier dem König) zu folgen, sondern immer bei sich selber oder seiner „Seele“ zu bleiben, sprich auf sein Herz und auf seinen Verstand zu hören. Darum lässt er sich nicht von der blinden Wut des Königs anstecken und zieht mit ihm hinaus in die Wüste, um dort in einer sinnlosen Schlacht gegen die feindlichen Sarazenen sein Leben zu geben. Stattdessen nimmt er seine Aufgabe wahr, die fast wehrlos zurückgebliebenen Frauen und Kinder der Stadt zu schützen. Am Ende muss er zwar die Stadt an die Moslems abgeben, rettet aber alle ihre christlichen Bewohner.

Hier wird für mich auch etwas für unsere heutige Zeit deutlich: Jerusalem war für die Könige und Ritter der damaligen Zeit das Sinnbild des Neuen Zeitalters des Friedens, wie es von Jesus verkündet und in den Offenbarungen des Johannes mit beschrieben wurde. All jene, die aus dem Abendland kommend dorthin zogen, wollten ihren Teil an der Verwirklichung dieser christlichen Prophezeiung über das Friedensreich Gottes beitragen. Doch dieser Wunsch erfüllte sich nicht und stattdessen wird klar, dass diese Friedensreich nicht von irdischer Natur sei, sondern in unserem Geist und in unserem Herzen wohnt. Als Balian dies erkennt, zieht es ihn auch wieder zurück in seine Heimat, wo er sein Leben als einfacher Hufschmied fortsetzt.

Am Anfang fühlte er sich von Gott verlassen, weil dieser ihm seine Familie nahm und ihm hilflos und verzweifelt zurückließ. Bei der Ankunft in Jerusalem begibt er sich als erstes auf den Berg, auf dem Jesus gekreuzigt wurde, um dort wieder in Kontakt mit Gott zu finden, doch dieser scheint ihm nicht zu antworten. Nach dem er sich als Ritter bewährt hat, erkennt er, dass Gott ihn nie verlassen hat, sondern gerade in seinen Taten bei ihm gewesen ist.

Hier würde ich sogar noch hinzufügen: Gott zeigt sich uns nicht nur in den guten Dingen, die täglich um uns herum geschehen, sondern in allem, was uns widerfährt. Das erkennen wir aber erst, wenn wir auch die unangenehmen Aspekte unseres Lebens anzunehmen und über uns hinauszuwachsen vermögen. Dann bekommen auch die schweren und leidvollen Situationen in unserem Leben einen Sinn.

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