Gott, die Schlange und unser Erkenntnisweg zum göttlichen Menschen
Von: Stefan Andromis Herbert
Datum: 06.06.2024
In fast allen Religionen gibt es einen Gott oder Gottheiten. Das war schon im antiken Ägypten der Fall, in Babylon, in Indien und bei den alten Griechen. In Vorderasien entstand mit dem Judentum, Christentum und Islam eine Besonderheit, denn bei diesen Religionen gibt es keinen Götterpantheon, sondern nur einen einzigen Gott. Der Buddhismus und der Taoismus werden zwar auch Religionen genannt, sind für mich aber nur Weltanschauungen, da sie keinen Gott oder Gottheiten kennen.
Ein wesentlicher Bestandteil aller Religionen sind die Schöpfungsgeschichten, in denen beschrieben wird, wie unsere irdische Welt erschaffen wurde. In der Bibel steht sie auf den allerersten Seiten im 1. Buch Moses: „Am Anfang erschuf Gott Himmel und Erde“. Später erschuf er alle Tiere und auch den Menschen. Schöpfungsgeschichten sind für mich das ursprünglichste einer jeden Religion, die sich auch bei allen Naturkulten finden lassen.
Neben dem göttlichen Wirken beim Erschaffen der Welt, werden auch immer wieder die Beziehungen der Menschen zu Gott beschrieben. Hier stand in der frühesten Zeit zumeist ein Volk oder ein Stamm im Mittelpunkt und es wurden Regeln vorgegeben, wie sie sich ihm gegenüber zu verhalten hätten. Im Buddhismus und dem Christentum wurden der Mensch als Individuum angesprochen und zeigen seit dem, wie wir ganz persönlich Erlösung finden können.
Da ich eher ein rational denkender Mensch bin, versuchte ich schon früh die Religionen und das Wirken von Göttern aus dieser eher wissenschaftlichen Perspektive zu verstehen. In diesem Beitrag beziehe ich mich auf den Gott aus dem alten Testament, weil ich mit ihm aufgewachsen bin und diese Texte mir das menschliche Dasein bis heute sehr gut erklären. Dabei hoffe ich keine religiösen Gefühlen zu verletzen.
Für mich sind Götter in allen Religionen übernatürliche Wesen, denen der Mensch Macht über sich und sein Leben gegeben hat. Was die Götter sagen, wird als wahr angesehen, was sie von den Menschen fordern, wird bedingungslos getan. Warum ist das so? Bei der Vorstellung, von einem Gott oder von Gottheiten erschaffen worden zu sein, fürchtete der Mensch sicherlich, dass diese auch die Macht hätten, ihn wieder zu vernichten und begannen sie mit Opfergaben gnädig zu stimmen.
Diese Art der Beziehung der Menschen zu ihrem Gott oder zu Göttern, erscheinen mir wie jene von Kindern zu ihren Eltern. Sie brauchen die Eltern, um von ihnen durch das Leben geführt zu werden und mussten deshalb lernen, ihnen zu gehorchen. Diese Art von Beziehung zeigt sich mir auch im Alten Testament im 2. Buch Moses, Kap. 20,2: „Ich bin der Herr Dein Gott, der Dich aus Ägyptenland geführt hat.“ Und weiter steht dort: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“
Ich kenne diese Textstelle zwar seit meiner Konformation, doch erst im vergangenen Jahr habe ich durch sie etwas sehr Wichtiges erkannt: Gott stellt sich dar wie ein strenger Vater, der keine Kritik und kein Hinterfragen zulässt. Er zeigt sich dem Menschen in einer übergeordneten Position, die ihm keine Entscheidungsfreiheit gibt. Im Grunde genommen hat der Mensch keine andere Wahl, als diesem Gott für immer und ewig zu dienen.
Das erinnerte mich als Science-Fiction Fan an zwei TV-Serien, in denen etwas vergleichbares beschrieben wird: Stargate Kommande SG-1 und Star Trek Deep Space Nine. In der Serie Stargate treffen die Erdbewohner auf die Goa’uld. Sie sind eine wurmartige Rasse, welche sich in menschliche Körper einnistet, deren Bewusstsein verdrängt und in diesem Körper eigenmächtig agieren. Wenn der Mensch, deren Körper die Goa’uld quasi als „Wirt“ nutzen, stirbt, vermögen sie in einen neuen Körper zu wechseln und auf diese Weise viele Jahrhunderte zu überleben.
Es stellt sich heraus, dass die Goa’uld bereits im antiken Ägypten als die damaligen Götter auftraten, wie Aprophis, Anubis und Harthor. Auch in unserer heutigen Zeit, in welcher die Geschichte spielt, sehen sie sich weiterhin als Götter der Menschen, versklaven sie und fordern bedingungslosen Gehorsam.
In der Star Trek-Serie Deep Space Nine trifft die Sternflotte bei ihrem Vorstoß in den Gamma-Quadranten auf das Dominion, ein Imperium von Völkern, die von den Formwandlern beherrscht werden. Diese haben das Volk der Vorta so genetisch manipuliert, dass sie von ihnen als Götter angesehen werden und ihnen vollkommen hörig sind. Wenn ein Formwandler einen Vorta etwas befielt, dann führt dieser das gewünschte sofort und bedingungslos aus, ohne zu zweifeln und ohne dies kritisch zu hinterfragen.
Eine solche „Hörigkeit“ erkannte ich nun auch im Verhalten des westlichen Menschen zu bestimmten Berufsgruppen wie Ärzte, die interessanterweise als „Götter in weiß“ bezeichnet werden. Auch ihnen geben wir oft eine Autorität, bei der deren Entscheidungen zumeist nicht in Frage gestellt werden. Wenn ein Arzt sagt, man soll diese oder jene Tabletten einnehmen, dann wird dies bedingungslos getan in der Erwartung, dass sie uns von den Krankheitssymptomen erlösen.
Dann erkannte ich, dass während der Corona-Pandemie auch Nachrichtensprechern, Wissenschaftlern und Politikern eine solche Autorität verleiht wurden und dass nur wenige Menschen deren Entscheidungen und Äußerungen in Frage stellten. Das machte mir deutlich, dass es in unserer Gesellschaft eine Wissenschaftsgläubigkeit gibt mit der Erwartung, uns aus allen unseren Krisen wie Pandemien, Klimawandel, Armut, etc. herauszuhelfen.
Dadurch ist die Wissenschaft für mich zu einer Ersatzreligion geworden, welche den Menschen in einer Zeit großer Unsicherheit jenen Halt versprechen, den die Religionen nicht mehr zu geben vermögen. Doch ist diese Verhaltensweise nicht erst während der Pandemie entstanden, sondern stammt aus meiner Sicht bereits aus der Zeit der Aufklärung, als das Christentum seine zentrale Bedeutung für unser Leben verlor.
Der Beginn des menschlichen Erkenntniswegs
Ich sehe uns Menschen allerdings selbst als göttliche Wesen. Dies kann man sogar in der Bibel nachlesen, wo Gott uns am sechsten Tag der Schöpfungsgeschichte nach seinem „Ebenbilde“ erschuf. Für mich bedeutet dies, dass wir wie Gott sind und damit auch göttliche Wesen mit der Macht und dem Bewusstsein ein selbst bestimmtes Leben erfahren zu können.
Doch wie kam es dazu, dass der Mensch sich in seinem Leben stattdessen so hilflos und ohnmächtig fühlt und Schutz und Sicherheit in Autoritäten und höhere Wesenheiten sucht? Nach der Schöpfungsgeschichte wird in der Bibel weiter berichtet, wie Gott den Garten Eden erschuf und den Menschen dort leben ließ, damit er ihn bebauen und pflegen sollte. Hier lebten Adam und Eva wie im Paradies im Einklang mit der Schöpfung, wohl versorgt und, obwohl sie nackt waren, ohne sich zu schämen.
Im 1. Buch Moses, Kap. 2, Vers 16 heißt es, dass sie die Früchte von allen Bäumen essen durften, nur nicht jene von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Denn wenn sie dies täten, so würden sie sterben. Im Gegensatz dazu behauptete die Schlange: „Ihr werdet mitnichten des Todes sterben; sondern Gott weiß, dass, welches Tages ihr davon esst, so werden eure Augen aufgetan, und werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.“
Als Adam und Eva von dem verbotenen Apfel aßen, gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten, dass sie nackt waren. Nun schämten sie sich für ihre Nacktheit vor einander und vor Gott. Damit sie nicht auch noch die Früchte von dem Baum des Lebens verspeisten, der das ewige Leben verleiht, wurden sie von Gott aus dem Paradies vertrieben und mussten seitdem das schmerzhafte und mühevolle Leben in dieser Welt ertragen.
Wenn man das so liest, könnte man denken, dass Adam und Eva eine große Sünde begangen hätten, weshalb Gott sie mit dem Rausschmiss aus dem Paradies bestrafte. Die Kirche spricht deshalb auch von der Erbsünde, die durch diese beiden ersten Menschen an Nachkommen übertragen wurde. Doch wenn ich dieses Geschehen aus einer höheren geistigen Sicht betrachte, ist für mich nichts schief gelaufen. Denn aus dieser Perspektive gibt es keine Erbsünde und keine Bestrafung, nur die Verantwortung, die wir aus den Folgen unseres individuellen Verhaltens zu übernehmen haben.
Für mich hat der Mensch, sinnbildlich mit dem Essen des Apfels von dem Baum der Erkenntnis, für sich selbst die Entscheidung getroffen, den irdischen Erfahrungsweg zu gehen, um bewusster zu werden, sich weiterzuentwickeln und sich letztendlich selbst als ein göttliches Wesen zu erkennen. Das zeigt sich in der Frucht des Apfels, der mythologisch für Erkenntnisse und für das Durchlaufen von Reifeprozessen steht.
Ein Beispiel hierfür ist das Märchen Schneewittchen, die von ihrer Stiefmutter einen vergifteten Apfel erhält. Als sie ihn isst, fällt sie tot um. Später kommt ein Königssohn vorbei und nimmt sie in einem Sarg mit. Als dieser beim Transport ungeschickterweise zu Boden fällt, spuckt Schneewittchen das ihm im Hals steckengebliebene Stück des Apfels aus und wird wieder lebendig.
Mythologisch wird hier beschrieben, wie sie in dem Sarg durch die Zeit des Rückzugs und der Innenkehr den Reifeprozess vom Mädchen zur Frau durchlebt. Bei den Kelten steht der Apfelbaum für Unsterblichkeit und ist demnach ein heiliger Baum. Er soll auch mit Avalon in Verbindung stehen, dessen Name „Apfelinsel“ bedeutet.
Der verspeiste Apfel vom Baum der Erkenntnis steht somit für den menschlichen Reifeprozess, den wir nicht im Paradies oder im Garten Eden durchlaufen können. Dies geht nur in unserer hiesigen Welt außerhalb der Einheit mit der Schöpfung, in der Trennung von Gott und abgespalten vom eigenen göttlichen Bewusstsein.
Die Anwesenheit des Baumes der Erkenntnis in dem Garten Eden verdeutlicht mir sogar, dass es Gottes Wille war, dass der Mensch diesen Weg geht. Denn, warum befindet sich dieser Baum überhaupt in dem Garten? Muss ein so mächtiger Gott nicht wissen, dass seine „Kinder“ sich nicht ewig an das Verbot halten würden, sondern irgendwann doch von dessen Früchten essen? Aus meiner Sicht ist uns dieser irdische Erkenntnisweg deshalb sogar vorherbestimmt.
Mit dem Erfahren von Leid und Schmerz im irdischen Dasein, entstanden auch die Ängste, die Ohnmacht und die Hilflosigkeit, welche die Menschen dazu brachten Gott durch Opfergaben gnädig zu stimmen oder durch Gebete ein weniger leidvolles Leben zu erbitten. Doch das erscheint mir als die Projektion unserer eigenen Göttlichkeit nach Außen auf ein Wesen gerichtet, dem wir Macht und Autorität über unser Leben geben, die in Wahrheit in uns selbst vorhanden ist.
Die Rückkehr ins Paradies
Doch wie finden wir wieder zurück ins Paradies? Dies wird uns gezeigt durch die Bedeutung des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse. Dies sind die Polaritäten, welche unser Dasein seit Jahrtausenden bestimmten. Sie zeigen sich in dem großen Kampf des Lichtes gegen das Dunkel, die ewige Auseinandersetzungen zwischen Mann und Frau, und die immer wiederkehrende Frage, was Richtig und was Falsch ist. Alle unsere Sagen und Legende, Märchen, Dichtungen, Kinofilme und Serien handeln von diesen Auseinandersetzungen.
Gut und Böse sind für mich auch nur Aspekte dieser irdischen Welt aus einem Bewusstsein der Trennung betrachtet. Aus der höheren Sicht, aus der Perspektive der Einheit oder des alles umfassenden Lichts, gibt es sie nicht. Dort sind die Polaritäten vollkommen vereint und bilden somit keine Spannungen, welche der Grund für unsere irdischen Konflikte, Kriege oder andere Auseinandersetzungen sind.
Somit finden wir sprichwörtlich zurück ins Paradies, wenn wir aufhören, unsere Welt weiterhin in diese Schubladen von Gut und Böse einzuteilen. Dazu sollten wir uns nicht mehr einseitig mit der guten oder lichten Seite identifizieren und aufhören, das Böse oder das Dunkle zu bekämpfen. Dies gelingt uns über die Annahme des Gegenpols, den wir bisher innerlich verdrängt haben oder durch die Integration des Schattens, den wir auf alles Böse oder Dunkle in der Welt da draußen projizieren.
Durch die Vereinigung dieser Gegensätze in uns selbst, in unserem eigenen Denken und Fühlen, kann das Böse oder Dunkle im Außen für uns nicht mehr Spiegel sein, weshalb sich automatisch die Welt um uns herum verändert. Dies ist aus meiner Sicht auch der einzige Weg zu einem erfüllteren und glücklicheren Dasein zu finden
In dieser inneren Einheit fühlen wir uns auch nicht mehr getrennt von unseren Mitmenschen und erfahren uns nicht mehr als ungeliebt, einsam oder ohnmächtig. Stattdessen fühlen wir uns Eins mit der Natur, der Erde und der ganzen Schöpfung, spüren das göttliche Licht oder die göttliche Flamme in unserem Herzen und erfahren die Einheit mit dem Göttlichen in uns. Damit hören wir auf, einem Gott im Außen zu gehorchen und nehmen alle diese Projektionen wieder zurück.
Selbstverantwortung
In der modernen aufgeklärten Gesellschaft geben wir unsere Selbstverantwortung oft an die bereits erwähnten Berufsgruppen ab, wie Politiker, Ärzte, Wissenschaftler, indem wir ihnen alleinig die Kompetenz geben, für uns die richtigen Antworten zu finden oder die besten Entscheidungen zu treffen. Wenn wir zum Beispiel erwarten, dass die vom Arzt verschriebenen Medikamente uns gesund machen, dann geben wir die Verantwortung für unser körperliches Wohl ab an die Medizin und die Pharmaindustrie. Stattdessen könnten wir die seelischen Hintergründe für die körperlichen Symptome ergründen, unsere Ernährung umstellen und Yoga oder Meditation üben.
Wenn wir bei einer Parlamentswahl unsere Stimme einer Partei geben, die unsere politischen Interessen vertreten sollen, geben wir unsere gesellschaftliche Verantwortung an diese Partei ab. Stattdessen könnten wir uns in regionaler Politik engagieren oder in gemeinnützigen Vereinen für mehr Mitmenschlichkeit, eine gesunde Umwelt oder für ein menschenwürdigeres Wirtschaftssystem engagieren.
Im Zwischenmenschlichen geben wir manchmal unsere Eigenverantwortung an Lebenspartner ab, von denen wir erwarten, dass er oder sie uns glücklich macht. Da sie das in der Regel nicht können, führt dies nur zu noch mehr Enttäuschungen und Konflikten. Übernehmen wir die Verantwortung für unser Leben stattdessen selbst, finden wir dadurch zu wirklich glücklichen und erfüllten Beziehungen.
Während eines Weihnachtsgottesdienstes in meiner Heimat fiel mir auf, dass dort die Verantwortung für das eigene Seelenwohl auf Christus abgegeben wurde. Da wurde die Geburt von Jesus als der Beginn einer neuen Zeit angesehen, in welcher er uns Frieden und Erlösung bringen würde. Als ich dann für mich die vergangenen 2000 Jahre Revue passieren ließ, stellte ich fest, wie wenig diese Wünsche und Erwartungen bisher erfüllt wurden.
Die Menschen bekriegen sich immer noch aufs Heftigste, es gibt immer noch Hunger und Armut und die Gier der Reichen ist ebenfalls nicht weniger geworden. So erkannte ich auch hier ein Abgeben von eigener Verantwortung für den Zustand dieser Welt an eine höhere Macht, in diesem Fall an den Mensch gewordenen Gott oder den Messias.
Doch möchte ich an dieser Stelle nicht falsch verstanden werden. Für mich hat der christliche Glaube seine volle Berechtigung und jeder Mensch möge nach seinem Glauben glücklich werden und sein Leben auf diese Weise bereichern. Mir geht es nur um die Art und Weise, wie die Verantwortung für das eigene Seelenwohl auf eine höhere Wesenheit oder sogar deren Stellvertreter auf Erden abgegeben wird.
Das gleiche Prinzip zeigt sich mir auch auf gesellschaftlicher Ebene in Bezug auf die Politik. Auch hier erwarten wir von jeder neu gewählten Regierung, dass sie endlich alle gesellschaftlichen Probleme löst, ohne selbst aktiv zu werden. Doch hilft ein solches Denken meiner Erfahrung nach nicht, etwas Grundsätzliches in dem eigenen Leben oder innerhalb der Gesellschaft zu verändern.
Gottwerdung
Für mich hat auch der Baum des Lebens im Garten Eden seinen Sinn. Der Baum der Erkenntnis führte uns aus dem Paradies raus auf den Erkenntnisweg unserer irdischen Wirklichkeit. Finden wir dann in das Bewusstsein der Einheit oder Ganzheitlichkeit, gelangen wir wieder zurück ins Paradies. Jetzt sind wir bereit, auch die Früchte vom Baum des Lebens zu essen, der uns zum ewigem Leben führt und die irdische Sterblichkeit überwinden lässt.
Da wir über unser irdisches Dasein einen Reifeprozess durchlaufen haben, kommen wir allerdings bewusster und präsenter zurück ins Paradies. Oder anders ausgedrückt haben wir das Paradies als Kinder verlassen und finden als gereifte Erwachsene wieder dorthin zurück. Dann nehmen wir unsere innere Macht und Stärke wahr und fühlen uns nicht mehr hilflos und ohnmächtig. Indem wir uns mit Allem verbunden fühlen, erfahren wir auch keine Einsamkeit mehr, werden nicht wütend oder reagieren verletzt, wenn uns jemand nicht sieht oder nicht anerkennt.
Im Grunde genommen sind wir dann zu dem Gott geworden, auf den wir bisher immer unser Schicksal projiziert haben. Wir nehmen unser Leben selbst in die Hand und verantworten alles, was uns geschieht. Denn wir erkennen, dass alles, was wir erleben, immer mit uns selbst zu tun hat. In diesem Moment benötigen wir auch keine Religionen mehr und finden stattdessen zu einer individuellen Spiritualität.
In dem wir unsere inneren Schattenaspekte annehmen und integrieren, gibt es im Außen auch keine dunklen oder bösen Wesen mehr, die sich unserer bemächtigen wollen. Dann spüren wir die uns innewohnende Macht und können durch sie unsere göttliche Präsenz erfahren.
Kannst Du Dir dies vorstellen? Ja? Und wenn nicht, was hindert Dich daran? Es ist sehr wichtig, sich dies bewusst zu machen und sich mit dem zu befassen, was uns davon abhält, unser göttliches Wesen jetzt wahrzunehmen. Denn wir leben in einer Zeit des Erwachens und erhalten dadurch die Chance, zu dem Gott zu werden, der zu sein für uns bestimmt ist.