Fake News, alternative Wahrheiten und Verschwörungen – was ist wirklich wahr?

Botschaft von Stefan Andromis Herbert
Ursprünglich erstellt im März 2017 mit einem Update vom März 2021

Im Dezember 2016 wählte die Gesellschaft für deutsche Sprache den Begriff „postfaktisch“ zum Wort des Jahres. Mit der Amtseinführung des US-Präsidenten Donald Trump im Januar 2017 lernten wir zudem den Ausdruck „alternative Wahrheiten“ kennen und bald danach waren „Fake News“ in alle Munde. Damit ist eine gesellschaftliche Entwicklung beschrieben worden, die möglicherweise wie ein Rückschritt aussieht. Aus meiner Sicht verfolgt er für unseren Weg in die Neue Zeit trotzdem einen höheren Ziel.

Der Ausdruck „postfaktisch“ deutet an, dass wir in einer Zeit leben, in der es nicht mehr um die faktischen oder wissenschaftlich klar bewiesenen Wahrheiten geht. Gleichzeitig erleben wir in unserer Gesellschaft eine Polarisierung, in der nur die eigene Wahrheit zählt und alle anderen Unrecht haben. Da sich keiner auf einen Konsens einigen mag, eskalieren solche Diskussionen.

In der Corona-Krise hat sich diese Entwicklung noch verstärkt und so treffen seit Frühjahr 2020 sehr konträre Meinungen zum Virus aufeinander. Seitdem gibt es nicht nur Verbreiter von Fake News oder Verschwörungsgläubige aus den so genannten esoterischen Kreisen, sondern auch Wissenschaftler oder Mediziner, die gegen Vertreter ihrer eigenen Richtung hetzten und diesen Verbreitung von Unwahrheiten vorwerfen. Einen großen Einfluss haben dabei die Mainstream-Medien. Jeder der nicht die offizielle wissenschaftliche Meinung vertritt, wird denunziert und kann seine Ansichten nur noch in den alternativen sozialen Netzwerken äußern.

Die Ursache für die Entstehung von Fake News und Verschwörungsgeschichten liegt allerdings nicht bei den sozialen Medien, sie verstärken sie nur. Das Internet mit seinen alternativen Medienkanälen ist ein idealer Ort, um Informationen auf einfachste Weise weiterzugeben und viele Menschen zu erreichen. Dadurch multiplizieren sich allerdings nicht nur die richtigen Informationen, sondern auch Fake News oder andere Geschichten.

Bei Fake News handelt es sich für mich um die Weitergabe von bewussten Fälschungen oder Lügen. Die meisten Menschen, die alternative Wahrheiten im Internet verbreiten, tun dies aus meiner Sicht aber in fester Überzeugung, dass diese stimmen. Ihnen ist somit in dem entscheidenden Moment nicht bewusst, dass es sich um einen Fake oder einen Hoax handelt.

Ein sehr anschauliches Beispiel zeigte sich mir nach dem Amoklauf in München im Juli 2016. Kurz nach der Tat wurden alle möglichen Spekulationen im Internet verbreitet, bevor zum Abend hin klarer wurde, was wirklich passiert ist. Auch bei der Polizei gingen viele Meldungen ein, die nicht stimmten und dadurch deren Arbeit behinderten.

Ich erkläre es mir so: Jemand meint: „Das muss die IS gewesen sein.“ Er verschickt dies weiter an Freunde, diese nehmen die „Meinung“ als wahr, verbreiten es ebenfalls und machen die Info vielleicht noch etwas dramatischer, weil sie wütend sind. Wie in dem Spiel „Stille Post“, das ihr sicherlich noch aus Jugendzeiten kennt, kommt am Ende etwas ganz anderes an. Problematisch ist nur, dass unsere „Stille Post“ über das Internet ein Millionenpublikum findet, damit nicht nur Millionen von Menschen beeinflussen kann, sondern darüber hinaus auch Entscheidungen von Behörden oder Regierungen.

Ich bin der Meinung, dass dies vielen Menschen noch nicht bewusst ist, bzw. dass sie noch nicht gelernt haben, mit den neuen Medien verantwortungsbewusst umzugehen. Im Grunde genommen ist es ja nichts Neues, und es gab es auch schon früher, wenn durch Klatsch und Tratsch Gerüchte in Umlauf gebracht wurden. Das ist ein ganz normaler Vorgang, denn jeder Mensch hat eben ein Bedürfnis danach, seine Meinungen zu äußern, sich selbst damit zu bestätigen und dadurch Anerkennung zu erhalten. Durch die sozialen Medien ist dies nur nicht mehr auf ein Dorf, eine Schule, eine Firma oder eine Clique begrenzt ist, sondern verbreitet sich im ganzen Sprachraum.

Als das Wort „postfaktisch“ gekürt wurde, habe ich dies zuerst mit Sorge wahrgenommen, weil die Verbreitung von Fakten und Tatsachen für mich schon wichtig ist. Ich gebe seit vielen Jahren Botschaften und andere Texte über das Internet weiter und bin immer bemüht, möglichst nur Dinge zu verbreiten, die richtig sind. Dieser Verantwortung bin ich mir sehr bewusst und bemühe mich auch, alles zu recherchieren oder für mich innerlich zu prüfen, was ich nicht wirklich weiß.

Dabei kommt es sicherlich trotzdem vor, dass ich die eine oder andere Information oder Weisheit von Mitmenschen übernehme, ohne sie für mich auf irgendeine Weise geprüft zu haben. Deshalb bin ich im Laufe der Zeit dazu übergegangen, meist nicht exakt zu schreiben, dass etwas so ist, sondern eher, dass es möglicherweise so ist, dass gesagt wird, dass ich hier nur meine Meinung vertrete, etc.

Auf diese Weise bleibe ich bei mir, und dem Leser wird deutlich, dass ich nicht behaupte, dass diese Information wirklich tatsächlich stimmt. Ob etwas wahr ist oder nicht, überlasse ich dann gerne dem Leser. Er wird dadurch auch gefordert, sich seine eigene Meinung zu bilden und ggfs. selbst zu recherchieren. Damit mache ich in meinen Beiträgen deutlich, dass es sich nur um meine individuelle Wahrheit handelt und ich diese nicht anderen Menschen “überstülpen” möchte. Ein solches Verhalten wünsche mir auch bei anderen, die ihre Wahrheiten äußern.

Die Macht der Information

Die Wahrheitsbildung ist in der menschlichen Geschichte schon immer problematisch gewesen. Wenn man Mitmenschen mit Informationen beeinflussen kann, hat man über sie eine entscheidende Macht. Dies wurde beispielsweise auch von der römischen Kirche im dunklen Mittelalter ausgenutzt. In der Inquisition ging es deshalb nicht darum, ob eine angeklagte Frau wirklich eine Hexe war oder nicht. Die Kirche wollte ihre Macht zeigen und stärken, in dem verdeutlicht, dass nur sie die alleinige Wahrheit besitzt und niemand sonst.

Bis in die heutige Zeit wird dieses Prinzip gerne in Diktaturen angewendet. Auch denen geht es ja nur um die Stärkung der eigenen Macht und nicht um Tatsachen. So stand im Weltbild der römischen Kirche zu jener Zeit auch aus ideologischen Gründen die Erde im Mittelpunkt unseres Kosmos und wurde von der Sonne umkreist. Diese Sichtweise sollte die Bedeutung der Menschheit als Krone der göttlichen Schöpfung ausdrücken.

Als der Astronom Galileo Galilei Anfang des 17. Jahrhunderts wissenschaftlich nachweisen konnte, dass dies nicht stimmt und wir stattdessen in einem heliozentrischen Weltbild leben, in dem die Erde um die Sonne kreist, wurde er von der Inquisition scharf angegangen. Er trug letztendlich den Sieg davon und gilt damit als ein Mitbegründer der modernen auf empirisch bewiesenen Fakten beruhenden Naturwissenschaften.

Seitdem besteht für die Wissenschaften in Europa das höchste Ziel im Streben nach faktischen Wahrheiten. Der Dogmatismus durch die römische Kirche mit der Verbreitung von falschen Weltvorstellungen zur Stärkung der eigenen Macht war überwunden. Dieser Fokus auf empirisch beweisbaren Fakten hat danach nicht nur in den Naturwissenschaften, wie der Astronomie oder der Physik, Einzug gehalten, sondern durch den Positivismus auch in den Geisteswissenschaften, wie der Philosophie und der Soziologie.

Nun haben wir eine Gegenbewegung, für die nachweisliche Fakten nicht mehr wichtig sind, sondern nur noch jene Wahrheiten, die besser in das jeweilige Weltbild passen oder mit denen man sich mehr anerkannt fühlt. Das erschien mir natürlich erst einmal wie ein Rückfall in ein dunkles Zeitalter, diesmal bestimmt durch Verschwörungstheorien oder andere „alternative Wahrheiten“.

Ende der 90er Jahre hatte ich mich selbst intensiv mit Verschwörungen beschäftigt und sie noch stärker für wahr gehalten, als heute. Heute glaube ich, dass sie sicherlich einen wahren Kern haben, dass aber die eigentliche Wahrheit manchmal irgendwo in der Mitte zwischen der Verschwörungstheorie und der gesellschaftlich anerkannten Wahrheit liegt.

Aus meiner Sicht geht es manchen Verschwörungsgläubigen auch nicht um die Wahrheit selbst, sondern das innerliche Gefühl des Bedrohtseins, der Hilflosigkeit oder der Ohnmacht wird nach Außen auf jene Mächte projiziert, welche politischen und wirtschaftlichen Einfluss auf deren Leben ausüben. Dabei kann es auch geschehen, dass man den Mächtigen die Schuld dafür gibt, dass es einem selbst gesellschaftlich nicht gut geht.

Hier möchte ich betonen, dass dies ein Muster ist, welches ich öfters wahrgenommen habe. Jeder, der sich jetzt angesprochen fühlt, möge bitte für sich innerlich prüfen, ob es ihn betrifft oder ober es ihm wirklich um die Äußerung von gesellschaftlich unterdrückten Fakten geht. Aus meiner Sicht steht jeder absolut in der Verantwortung, was er verbreitet und aus welcher Motivation heraus dies geschieht. Und nur durch die eigene Reflexion können wir mehr über uns selbst erfahren und dadurch bewusster werden.

Auch ich bin davon überzeugt, dass in der großen Politik viele Entscheidungen im Verborgenen getroffen werden. Dies geschieht zudem beeinflusst durch sehr finanzkräftige Lobbisten in den unterschiedlichsten Industriezweigen oder durch Finanzkonzerne. Diese Aufklärung ist gerade in unserer heutigen Zeit sehr notwendig. Auch dreht sich politisch vieles um Macht und da ist für uns oft sehr unklar zu erkennen, wer nun wirklich die Strippen zieht, an denen die Politiker hängen.

Dieser Aufklärungen helfen uns dabei, uns bewusst zu machen, in was für einer Welt wir leben. Dabei erscheint es mir allerdings, dass dieses Bewusstmachen von äußeren Zwängen und Manipulationen verwechselt wird mit Bewusstwerdung. Denn es hat für mich nichts mit der inneren Prozess zu tun, welche uns nur durch die Heilung unserer seelischen Wunden und Verletzungen in ein Bewusstsein der Einheit und des Lichts zu führen vermag.

Was ist die Wahrheit?

Doch nun zu der Frage aller Fragen: Was ist die Wahrheit? Wenn es auf einem Gebiet der Wissenschaft neuere Erkenntnisse gibt, so müssen auch die Wissenschaftler feststellen, dass sie sich vorher geirrt haben. Deshalb sind auch faktische oder empirisch ermittelte Wahrheiten immer nur zeitlich beschränkt, da nachträglich immer wieder neue Beweise auftreten können, welche die bisherigen Wahrheiten umstoßen. So gibt es für mich hier auf Erden nicht DIE EINE Wahrheit.

Jeder von uns lebt aus meiner Sicht in seiner eigenen Wahrheit, die bestimmt wird durch die in unserem Leben gemachten Erfahrungen und Erkenntnisse, welche unser Denken und unser Handeln prägen. Da jeder von uns einzigartig ist, könnte man auch sagen, dass jeder seine individuelle Wahrheit hat. Sie entspricht unserem Glauben und das, was wir glauben, ist für uns wahr.

Was wir glauben, kann einerseits empirisch bewiesen worden sein, es kann andererseits auch aus Vorstellungen bestehen, von denen wir gerne möchten, dass sie wahr sind, weil sie für uns bequemer sind oder uns auf irgendeine Weise nützen. Das wäre dann die Art, wie wir wollen, wie die Welt beschaffen ist und nicht, wie sie wirklich ist.

Wenn zwei Menschen sich um die Wahrheit streiten, liegt diese für mich in der Regel in der Mitte. Beide haben einen Anteil an der Wahrheit, um die es geht. In Beziehungen geht es sehr häufig um diese Wahrheit. Hat Mann recht oder Frau? Recht zu haben bestätigt die eigene Person und bedeutet für sie Anerkennung. Wer dagegen unrecht hat, der hat gefehlt, was das eigene Ego natürlich mit allen Mitteln verhindern möchte. Jeder von uns will ja lieber recht haben, anstatt ein Looser oder Versager zu sein.

Doch was wäre, wenn wir jede Aussage eines anderen Menschen einfach nur als dessen „Meinung“ oder als dessen individuelle Wahrheit ansehen? Dann könnten wir in unserer eigenen individuellen Wahrheit bleiben, ohne sie aufgeben zu müssen. Dann geht es nicht mehr in der polaren Auseinandersetzung um „wahr“ oder „falsch“, wie in einem Streitgespräch, sondern wir sind in einem offenen Austausch über persönliche Wahrheiten.

Wir sind dann auch erst wirklich in der Lage, unvoreingenommener darüber nachzudenken, ob die Ansichten unserer Mitmenschen für uns nicht vielleicht doch interessant sind. Dann können wir deren Wahrheiten besser annehmen, weil dies nicht gleichzeitig ein Schlag gegen unser eigenes Ego darstellt. Mit dieser Einstellung könnten wir alles, was wir an Informationen erhalten ruhigen Gewissens so stehen lassen. Sie sind dann nur individuelle Meinungen, welche uns als Individuum aber weder angreifen noch belasten. Und statt danach zu fragen, wer recht hat, könnten wir prüfen, welche Wahrheit für uns stimmiger ist.

Aus meiner Sicht täte uns eine solche neutralere und gelassenere Sichtweise gut und würde auch der Welt auf ihrem Weg in die Neue Zeit förderlich sein. Denn die Neue Zeit können wir nur verwirklichen, wenn wir die Polaritäten eines „Entweder-oder“ Denkens auflösen und zu einem „Sowohl-als-auch“ Denken finden. Dies ist ein Bewusstsein, in dem es nicht eine einzige mögliche Wahrheit gibt, sondern in dem andere Wahrheiten nebeneinanderstehen und sich gegenseitig bereichern können.

Die Auseinandersetzung mit postfaktischen Wahrheiten oder Verschwörungen macht für mich Sinn, weil sie von uns ein Umdenken fordert, das uns zu einer universalen Wahrheit führt. Sie zeigt, dass wir uns nur dann weiterentwickeln, wenn wir aufhören, alles nur in die Kategorien „richtig“ oder „falsch“ einzuordnen. Gleichzeitig sollten beide Seiten sich gegenseitig nicht weiter als Aluhut-Träger oder Schlafschafe verurteilen. Das spaltet nur noch mehr und schafft keine wirklichen Lösungen innerhalb der gemeinsamen Krise. Um ein bekanntes Bild zu gebrauchen: wir sitzen alle im selben Boot.

Wissen und Weisheit

Am Anfang der Menschheit gab es nur mythische Wahrheiten, in denen die Menschen durch Geister oder Göttergeschichten den Lauf der Sonne, die Jahreszeiten und die Welt als Ganzes zu verstehen versuchten. Seit der Antike begann der Mensch, empirisch zu forschen und seine Welt damit faktisch zu verstehen. Ab dem 17. Jahrhundert wurden auf diese Weise bisherige mythische oder religiöse Anschauungen als unwahr aufgedeckt. Die Menschheit glaubte ab da, dass die ganze Welt mit für alle gleich gültigen faktischen Wahrheiten beschrieben werden kann. In der Zeit der europäischen Aufklärung lag das höchste Ziel dann in der Vernunft, welche mythische oder religiöse Wahrheiten völlig verdrängte.

Doch wurde die Welt und auch der Mensch an sich dadurch nur zur Hälfte beschrieben, nämlich nur durch jene Aspekte, die wissenschaftlich bewiesen werden konnten. Wesentliche Teile des Lebens, wie Gott, die Seele, das Schicksal, das Leben nach dem Tod u.a., wurden dabei ausgeklammert und fehlten. Im 19. Jahrhundert fanden sie deshalb über die östlichen Weisheitslehren wieder ihren Weg in unsere Gesellschaft. Zuerst über die Theosophie und die Anthroposophie, später durch Meister, wie Krishnamurti, Yogananda, Osho u.a.m.

Dadurch eröffnete sich uns in Europa die großartige Chance, zu einem Bewusstsein zu finden, in dem das mythische oder religiöse Denken mit dem rationalen und faktischen Denken zusammengeführt wird. Doch dies geschah nicht. Stattdessen hatten die Wissenschaften mit ihren technologischen Erfindungen immer mehr Einfluss.

Ergänzt wurde diese Entwicklung durch die Kommerzialisierung unserer Welt, welche den Fokus noch viel mehr auf das Materielle setzte, denn damit konnte man Geld verdienen. Den Höhepunkt erleben wir in dieser Zeit, in der die ganze Welt auf die Kurven der Corona-Infiziertenraten starrt und an ihnen die gefühlte Bedrohung für das eigene Leben festmacht.

Doch was ist nun die Wahrheit? Liegt sie bei den Rationalisten und Wissenschaftlern? Oder irren sich diese, weil die Wissenschaft schon seit dem 19. Jahrhundert kommerziell beeinflusst worden ist? Oder sind unsere Politiker wirklich nicht frei in ihrem Handeln, sondern Marionetten in den Händen von Mächten, die im Geheimen wirken? Was ist nun wirklich wahr und was geschieht in dieser Welt wirklich?

In dieser Zeit erleben wir den Höhepunkt unseres menschlichen Entwicklungswegs, der uns durch die unterschiedlichsten Versionen von Wahrheit hin zu der einen universalen Wahrheit führt, in der alle unsere individuellen Wahrheiten integriert sind. Dadurch finden wir im Persönlichen hoffentlich einen Weg, die unterschiedlichen Meinungen und Sichtweisen anderer Menschen um uns herum loszulassen und nur noch danach zu schauen, was uns wirklich hilft, unsere Welt besser zu verstehen und ein wahrhaft glücklicheres und erfüllteres Leben zu leben.

Dabei ist es nur wichtig, wahrhaftig zu uns selbst zu sein und zu erkennen, was unser Leben wirklich glücklich macht und uns wirklich erfüllt. Und das ist die einzige Wahrheit, die für uns zählen sollte. Dann müssen wir in Diskussionen auch nicht immer und überall unseren „Senf“ dazugeben.

Unsere heutige Zeit ist zudem davon geprägt, dass eine unendliche Flut an Informationen auf uns einstürmt, die uns Mühe bereitet, sie in Ruhe zu verarbeiten. Das ist aber notwendig, um dadurch zu einer eigenen Meinung zu finden. So hangeln wir uns nur von einer Fremdmeinung zur nächsten, aber wir entwickeln keine Weisheit, wachsen an ihr nicht und lernen dann aber auch nicht, für uns nützliche von schädlichen Informationen zu unterscheiden.

Diese Weisheitsbildung ist ein innerer Prozess, der nur geschieht, wenn wir uns die Zeit nehmen, in Ruhe über uns und unser Leben nachzudenken und über unsere Handlungen und unser Denken zu reflektieren. Dann können wir über Erkenntnisse und höhere Einsichten zu einer inneren Wahrnehmung von Wahrheit finden. Wir wissen dann quasi, was für uns persönlich wahr ist und was nicht. Für eine solche „höhere Wahrheit“ benötigen wir dann auch keine faktischen oder empirischen Beweise. Unsere innere Wahrnehmung in Wahrhaftigkeit ist Beweis genug.

Dem antiken Philosophen Sokrates wird der Satz zugesprochen: „Ich weiß, dass ich nichts weiß“. Er entspringt für mich genau dieser höheren Wahrheit, die erkennen lässt, dass es eine irdische Wahrheit im Sinne von richtig oder falsch nicht gibt. In diese Richtung entwickelt sich die Menschheit als Ganzes durch jedes Individuum in dessen Auseinandersetzung mit all den vielen Informationen, Fake News und alternativen Wahrheiten. Dadurch machen wir Erfahrungen, die wichtig sind für unser individuelles Erwachen, wie auch für das Erwachen der Menschheit.

Auf diese Weise mögen wir dahin kommen, dass wir nicht nur erkennen, dass wir die wahre Wirklichkeit der Welt aus irdischer Sicht wohl niemals beschreiben können, sondern dass alles, was wir bisher als real ansahen, eigentlich nur ein Konzept unseres irdischen Denkens ist. Die Religionen, gesellschaftlichen Regeln, alle irdischen Gesetze sind nur entstanden, weil wir unsere innere Wahrheit im Außen gesucht haben. Dann wird uns möglicherweise deutlich, dass alles nur Illusion ist, inklusive Fake News und Verschwörungen.

Das könnte dich auch interessieren …