Botschaft für das Jahr 2018: Das Ende der Geschichte – der Anfang von etwas Neuem

Von Stefan Andromis Herbert
Datum: 03.01.2018


Beginnen möchte ich mit einem Rückblick auf das vergangene Jahr 2017. Es war ein Jahr bedeutsamer politischer Umbrüche. In Frankreich gewann Emmanuel Macron mit Hilfe einer politischen Bewegung, die erst danach zur Partei wurde. Österreich wird von einem rechtsorientierten Bündnis regiert und auch in Deutschland sitzen Rechtspopulisten nun im Parlament. Gleichzeitig weiß man in diesem bisher so stabilen Land immer noch nicht, wie es zu einer neuen Regierung kommen wird. Die USA werden von einem populistischen Unternehmer regiert, der sich in erster Linie um sein eigenes Land kümmern will. Dazu kommen separatistische Bestrebungen in Katalonien und die Austrittsverhandlungen Groß Britanniens aus der EU.

Es scheint also, als ob immer mehr Menschen in erster Linie nur noch an sich denken und danach erst an den Nächsten. Soziale Errungenschaften bekommen dadurch eine immer geringere Bedeutung. Ich drücke dies so vorsichtig aus, da ich mir dessen nicht sicher bin. Vielleicht ist es auch nur so, dass die Schreihälse mehr in den Medien sind, als jene, welche sich täglich bemühen, unsere Gesellschaft durch soziales Engagement zusammenzuhalten. Ich will diese Entwicklung auch nicht als gut oder schlecht bewerten, aus meiner Sicht hat sie ihre Gründe und die sind mir entscheidender.

Sehnsucht nach Sicherheit und Stabilität

Der Mensch hat ein starkes Bedürfnis nach Sicherheit und Stabilität. Sind diese gefährdet, tauchen Ängste auf und wir erfahren Lebenskrisen. Das ist an sich nichts Neues, denn diese Ängste sind schon immer da gewesen. Wir haben sie nur verdrängt. Durch die äußeren Lebensumstände drängt aber das bisher verleugnete nun deutlicher ins Bewusstsein. Es ist ein Seelenanteil oder ein Bewusstseinsaspekt, der wieder bewusst werden möchte, der wieder in unser allumfassendes Sein, in unser Seelenbewusstsein integriert werden will.

Darin zeigt sich auch der höhere Sinn in diesen Geschehen: die Integration von bisherigen Schattenaspekten. Dies erleben wir aber nicht nur auf der individuellen Ebene an Hand unserer persönlichen Ängste, sondern eben auch auf der politischen Ebene, wie in der bisher verleugneten Fremdenfeindlichkeit, die durch die Flüchtlingskrise wieder ins gesellschaftliche Bewusstsein drängte. Deshalb ist für mich die Integration des Schattens in dieser Zeit weiter eine wesentliche Ausrichtung.

Auch nach meiner individuellen Erfahrung, lassen sich Konflikte nicht lösen, indem wir uns abgrenzen oder sie versuchen auszusitzen. Dies geht letztendlich nur durch die Annahme und Integration. Gibt es z.B. beruflich oder privat eine Person, mit der ich nicht klar komme, dann hilft es nichts, diese Person zu verurteilen und ihr aus dem Weg zu gehen. Früher oder später begegnet man sich ja trotzdem wieder oder hat wieder miteinander zu tun. Das gilt nicht nur innerhalb der Familie oder im Berufsleben, sondern auch in der großen Politik.

Sicherlich gibt es Situationen, wo eine Auszeit gut ist und ein Rückzug genutzt werden kann, um wieder zu sich selber zu finden. Das kenne ich auch. Doch letztendlich kann man ein bestimmtes Thema oder einer Konfrontation nicht ständig ausweichen und sollte sich dieser früher oder später stellen. Auch bringt es nichts, Mitmenschen wegen ihren anderen Ansichten oder ihrem Handeln abwerten und zu verurteilen. Dadurch werden sie ihre Meinung und ihr Verhalten meistens nicht ändern.

Jeder Wandel braucht seine Zeit

Die Integration von Schattenthemen führt zur Einheit und wir befinden uns auf dem Weg vom Bewusstsein der Dualität hin in die Einheit. Im Moment ist es noch so, dass nur sehr wenige Menschen diesen Weg gehen und ganzheitlich und gemeinschaftlich ausgerichtet sind. Der größte Teil unserer westlichen Gesellschaft denkt noch mehr oder weniger in den Schubladen „Richtig“ und „Falsch“ und handelt hierarchisch und machtorientiert.

Das sollte die ersteren aber nicht davon abhalten zu resignieren und den Kopf in den Sand zu stecken. Solche grundlegenden gesellschaftlichen Veränderungen geschehen nicht innerhalb von wenigen Jahren. So kann man sie auch nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt, wie dem Jahr 2012, dem Ende von mehreren Zyklen im Maya-Kalender, festmachen. Sie geschehen über viele Jahrzehnte hinweg.

Mit dem Jahr 2017 haben wir den 500sten Jahrestag eines Ereignisses gefeiert, das zur Reformation des christlichen Glaubens geführt hat: im Oktober 1517 hat Martin Luther in Wittenberg seine 95 Thesen gegen den Ablass-Handel veröffentlicht. Damit hat er etwas in Bewegung gesetzt, woran sicherlich die wenigsten in seiner Zeit geglaubt haben. Aber auch die Reformation war ein Prozess und ihr gingen viele andere Theologen voraus, die Luther den Weg bahnten, wie Jan Hus, der noch als Ketzer zum Tode verurteilt wurde.

Es dauerte aber nach der Veröffentlichung der 95 Thesen noch viele weitere Jahre, bis die Macht der römischen Kirche wirklich gebrochen war. Für mich sind zwischenzeitlich die Ereignisse im April 1521 auch noch entscheidender geworden. Martin Luther trifft beim Reichstag in Worms auf den Kaiser Karl V. und soll dort seine Schriften widerrufen. Dass er es nicht tut und bei seinen Überzeugungen bleibt, löst aus meiner Sicht erst die wirklichen politischen und gesellschaftlichen Veränderungen aus.

Deshalb sind mir zwei Dinge für das Jahr 2018 am wichtigsten. Zum einen eben die Ausrichtung auf ein integrales oder universales Bewusstsein, in der wir klar Stellung beziehen mögen gegenüber einem weiterhin dualistischen, begrenzenden und verurteilenden Denken. Denn ohne mehr Bewusstheit über unser Denken und Handeln vermögen wir nicht aufzusteigen und die Neue Erde zu gestalten. Zum anderen die Erkenntnis, dass die Welt sich politisch und gesellschaftlich nur langsam verändert. Der Aufstieg ins Licht findet deshalb auch nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt statt, sondern einem Prozess, der sicherlich noch 20 Jahre dauern wird.

Das Ende der Geschichte

Im vergangenen Jahr beschäftigte ich mich auch damit, dass das Jahr 2012 aus der Sicht des Maya-Kalenders der Höhepunkt einer gesellschaftlichen Entwicklung war, die vor über 5100 Jahren begann. Jose Arguelles erwähnte in diesem Zusammenhang das kosmische Volk der Maya, die als das gleichnamige irdische Volk inkarnierten, um mit Hilfe des Maya-Kalenders einen Zeitrahmen für eine beschleunigte gesellschaftliche Entwicklung zu installieren. Der Zyklus begann im Jahre 3114 vor Christus und bewirkte die Anfänge der Hochkulturen in Ägypten, im Nahen Osten, in China und Indien. Mit der Erfindung der Schrift entstanden die ersten Reiche und das, was wir heute Geschichte nennen.

Dieser kosmische Prozess bewirkte nicht nur die gesellschaftliche Entwicklung hin zu einer globalen agierenden Menschheit, sondern auch die vielen technologischen Entdeckungen bis heute. Aus meiner Sicht befinden wir uns deshalb seit dem 22. Dezember 2012 in einer Zeit, an dem innerhalb unseres bisherigen gesellschaftlichen und kulturellen Verständnisses keine Weiterentwicklung mehr geschehen kann. So gibt es für mich seit einigen Jahren nichts Neues mehr in der Kunst, wie der Malerei oder auch in der Musik.

In der Musik sind seit dem Rap oder des Techno keine grundlegenden neuen Stile mehr erfunden worden. In der Malerei gab es zuerst eine Entwicklung hin zu einer immer perfekteren und realistischeren Abbildung der Natur. Entscheidend war da z.B. die Entdeckung der Perspektive. Als dies erreicht war und die Malerei durch die aufkommende Fotografie ersetzt werden konnte, entwickelte sie sich über den Impressionismus und Dadaismus hin zu einer vollkommen abstrakten Kunst. Seitdem ist hier auch nichts Neues mehr entstanden. Denn, wie könnte dies aussehen, wenn Landschaften oder Objekte schon auf allen denkbaren Weisen gemalt worden sind?

Aber auch in der Politik können wir eine Art von Stagnation erleben. Die Politiker sind mit ihren bisherigen Hilfsmitteln nicht mehr in der Lage, die Probleme des menschlichen Zusammenlebens wirklich zu lösen. Die uns heute bekannten Nationalstaaten sind die Krönung einer Entwicklung, welche mit der Bildung der ersten Reiche vor 5000 Jahren begann. Aber auch hier müssen wir neu zu denken anfangen, da sich unsere nationalen Probleme immer häufiger nur noch global lösen lassen. Die globale Politik kann sich deshalb nur weiterentwickeln, wenn wir weg gehen vom nationalistischen kleinstaatlerischen Denken hin zu einem offenen regional orientierten Weltbürgertum.

Die Integration von Spiritualität

Unsere bisherige Gesellschaft kann sich aus meiner Sicht kulturell nur weiterentwickeln, in dem sie wieder etwas integriert, was sie für viele Jahre verdrängt hat: das Heilige, das Sakrale oder spirituelle Aspekte. Diese wurden seit der Zeit der Aufklärung negiert, weil sie nicht in ein rationales Denken eines vernunftbegabten Menschen passten.

Der Mensch hat aber nicht nur einen Körper, sondern er hat eine Seele und ist ein Geistaspekt einer höheren Weisheit. Wenn wir dies in die Musik integrierten, dann erhält sie auch wieder einen höheren Sinn. Musik hat für mich ursächlich die Bedeutung, uns mit dem Göttlichen in uns zu verbinden und Heilungsprozesse zu unterstützen. Dies ist die Wirkung von Mantras und spirituellen Liedern, die es überall auf der Welt gibt, nur nicht in der populären westlichen Musik.

Die Kunst kann sich entwickeln zu einem Medium, durch welches göttliche Energien in Form von Bilder oder anderen Objekten der Kraft wieder auf die Erde gelenkt werden. Interessanterweise finden wir dann wieder zu einer sakralen Kunst zurück, also zu einer Ausdrucksform, die sie ursprünglich schon besaß. Diese ist aber nicht mehr dogmatisiert durch die christliche Kirche, sondern frei und vermag sich auf das wahrhaftige göttliche in jeden Menschen auszurichten.

Auch die Politik muss sich wandeln und in seinen Bürgern nicht nur Erwerbstätige oder Sozialleistungsempfänger sehen, sondern achtenswerte Wesen mit all ihren individuellen Bedürfnissen und Wünschen. Viele Menschen fühlen sich aber von der bisherigen zu sehr wirtschafts- und geldorientierten Politik nicht mehr wahrgenommen. Deshalb wählten sie im vergangenen Jahr verstärkt rechtspopulistische Parteien, wie die AfD oder die FPÖ. Für mich zeigt hier das Versagen der traditionellen Parteien in den vergangen Jahren. Zurückholen können Sie ihre verlorengegangenen Wähler aber aus meiner Sicht nur mit einer offenen und ehrlicheren Politik, in welcher nicht mehr das Geld, sondern der Mensch wieder im Mittelpunkt steht.

Neue Wege gehen

Dazu müssen Politiker es schaffen, dass man ihnen wieder vertraut. Doch liegt es eben nicht allein an den Politikern, sondern viel mehr an jedem von uns. Unsere Regierungen sind ein Spiegel der Gesellschaft und jeder von uns ist Teil der Gesellschaft. Was wir tun können, ist bei uns selber anzufangen. Wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen, so gehen diese auch mit uns um. Wenn wir in uns selber im Frieden sind, dann erleben wir auch Frieden in unserer Umwelt. Wenn wir unsere Schatten integriert haben, dann erleben wir auch harmonischere und erfülltere Beziehungen. Wenn wir uns ausrichten auf die Einheit der universalen Quelle oder des göttlichen Lichts, so verankern wir diese Energien auch hier auf der Erde.

Es sollte uns aber auch bewusst sein, dass wir damit gänzlich neue Wege in dieser Welt gehen. Wir schaffen damit erst die Trampelpfade, auf denen uns der Rest der Gesellschaft nachfolgen kann, um daraus Straßen zu bauen. Doch diese Menschen müssen für sich selber erkennen, dass dieser neue Weg auch ihr Weg ist. Da kann man niemanden bekehren. Auch diesen zu erkennen und dann entsprechend zu handeln, sind zwei Paar Schuhe, da Ehrlichkeit und Offenheit zu uns selber auch erst gelebt werden mögen. Doch anders können wir nicht in der bisher noch ängstlichen Gesellschaft jenes Vertrauen schaffen, welches nötig ist, damit sich die Menschen dem Neuen Bewusstsein öffnen.

Technologisch gibt es für die nächsten Jahre Entwicklungen, die uns zwar einerseits mehr Freiheiten im Handeln bringen, andererseits aber auch zu mehr Kontrolle führen können. Ein voll digitales und selbständig fahrendes Auto ist eine tolle Sache, doch dass damit unser Fahrweg aufgezeichnet und überprüft werden kann, etwas anderes. Gesichtserkennung hilft sicherlich auch bei der Verbrecherbekämpfung, doch kann sie auch zur Kontrolle jedes einzelnen Bürgers eingesetzt werden.

Technisch wird zukünftig alles möglich sein, es ist nur wichtig sich jetzt Gedanken darüber zu machen, wie wir diese Technologien einsetzen wollen. Das erinnert mich an die Entwicklung der Atombombe in den 40er Jahren in den USA. Als sie gebaut wurde, war sich niemand darüber bewusst, was sie im Nachhinein für eine gesellschaftliche Diskussion auslöste, die bis zu ihrer Ächtung führte. So ist auch in den nächsten Jahren eine dringende Diskussion in der Gesellschaft notwendig, wie wir mit Pflegerobotern oder mit künstlicher Intelligenz, wie „Alexa“ umgehen möchten.

Diese Entscheidungen können wir weder den globalen Konzernen, wie Amazon oder Google, noch den Politikern überlassen, wir müssen sie als Gesellschaft selber treffen. Ziel kann es dabei immer nur sein, dass unser Leben mehr an Mitmenschlichkeit, an Mitgefühl und an Menschenwürde gewinnt. Das sind die für mich höchsten Werte einer Gesellschaft, welche die Richtschnur unseres individuellen wie gesamtgesellschaftlichen Handelns sein mögen.

Die Vision einer erwachten Menschheit halten

Wenn man sich in der Welt so umsieht, dann scheinen in vielen Bereichen nur noch von Egos beherrscht zu werden und die Gefahr scheint groß, dass sie die Menschheit in eine Abwärtsspirale treiben. Doch für mich ist dies nur ein letztes Aufbäumen. Die Egos wollen endlich gesehen und wahrgenommen werden, damit sie erlöst und losgelassen werden können. Wer dies erkennt, vermag gelassener mit der Welt umzugehen. So ist die Gelassenheit etwas, was ich Euch allen für das Jahr 2018 wünsche. Mehr Gelassenheit gegenüber anders denkenden und handelnden Menschen. Und da kann wieder jeder bei sich selber anfangen.

Darum liegt es an jedem von uns, ob die Menschheit wirklich bereit ist, mit der Schwingungserhöhung weiter mitzugehen oder ob sie daran zerreißt und in einem wirklichen Endzeit-Szenario untergeht. Ich bin davon überzeugt, dass letzteres nicht passieren wird. Da das gesellschaftliche und politische Geschehen in den nächsten Jahren aber wohl noch weiter eskaliert, werden wir noch mehr innere und äußere Krisen zu bewältigen haben.

Doch das hat eben alles seinen höheren Sinn, denn ein kosmischer Entwicklungszyklus ist zu Ende gegangen und somit stecken wir mitten in den Geburtswehen des Neuen. Die Öffnung unserer Herzen, die Ausrichtung auf das göttliche Licht in uns und das Halten der Vision einer erwachten Menschheit auf einer aufgestiegenen Erde sind deshalb für mich das Wichtigste in diesem und den nächsten Jahren.

Herzliche Grüße und alles Gute für das neue Jahr 2018!

Stefan Andromis Herbert

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